Jahresrückblick 2021 und Vorausschau 2022

10. Januar 2022

Inspiriert von diesem Bild des oberbayerischen Künstlers Holger Gebhard (www.holger-gebhard.de) mit dem Titel ‚Friede‘ möchte ich das vergangene Jahr von Religions for Peace Deutschland (seit April 2021) Revue passieren lassen und auf einige neuere Entwicklungen hinweisen:

Wie die Erde – eingebettet in tiefes ozeanisches Blau – könnten die gelben ringförmigen
Elemente wie Hände sein, die gemeinsam gestaltend, wertschätzend und behütend um den Frieden ringen, ihn sorgsam umhüllen und schützen. Voller Schwung und Energie liegt in diesem Prozess ein Neubeginn, der die Schöpfung in einem frischen Grün einbezieht. Für mich drückt sich darin aus, dass unser Bemühen um den Frieden auch in ein Gefühl internationaler Verbundenheit eingebettet ist, die von globaler Wirkkraft sein kann und will. Religions for Peace steht dafür, dass Religionsgemeinschaften weltweit beten und sich dafür engagieren, dass Frieden bewahrt werden kann und dass Frieden entstehen kann. Hierfür arbeitet Religons for Peace seit mehr als 50 Jahren in der Überzeugung, dass dies genuin dem Auftrag von Religionen entspricht!
Von dieser Vision getragen ist Religions for Peace Deutschland Teil einer größeren Bewegung, nämlich im nationalen Engagement als gemeinnütziger Verein verbunden mit Religions for Peace Europa und Religions for Peace International als weltweiter interreligiös engagierter Friedensorganisation.
Selbstverständlich geschieht die grundlegend wichtige Arbeit sozusagen vor Ort – sowohl durch das ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder und Förderer als Einzelpersonen im bundesweiten Kontext als auch in den lokalen und regionalen Gruppen. Auf unserer neuen Website von Religions for Peace Deutschland (www.religionsforpeace-deutschland.de) – auch in diesem blau gehaltenen Grundton gestaltet – sind auf einer Deutschlandkarte alle lokal arbeitenden Gruppen verlinkt und können auf diese Weise öffentlichkeitswirksam auf ihr Engagement verweisen. Momentan geht es darum, die lokale Arbeit der Religions for Peace Deutschland-Gruppen durch die neue Organisationsform zu stützen sowie neue Gruppen an weiteren Orten aufzubauen. Hierzu gab es bereits einige Anfragen, die wir gern aufgenommen haben.

Denn wir sind aktuell noch in wichtigen, zum Teil auch schwierigen und anstrengenden Umstrukturierungsprozessen: dies gilt sowohl für die europäische Organisation Religions for Peace Europa wie auch für Religions for Peace Deutschland! Hiervon war unsere Arbeit im neu gewählten Vorstand (Elisabeth Naurath, Peter Bender, Michael A. Schmiedel und Hamideh Mohagheghi) gemeinsam mit der äußerst hilfreichen und kompetenten Unterstützung von Martin Affolderbach als ständigem Berater unseres Gremiums seit dem 26. März 2021 in nicht weniger als acht Vorstandssitzungen und zwei weiteren Sondersitzungen geprägt.
Gute Zusammenarbeit und die Durchführung erfolgreicher Projekte brauchen quasi ein Haus, das strukturell auf guten Fundamenten steht: Nach der Wahl war daher zunächst eine wichtige Aufgabe, eine Satzung zu erarbeiten, die in Kontinuität zu den bisherigen Strukturen des so genannten GA (Geschäfteführender Ausschuss) eine klare Organisationsstruktur sichert. Wir hoffen, dass im Frühjahr 2022 dieser Prozess durch die gemeinsame Verabschiedung einer neuen Geschäftsordnung abgeschlossen werden kann. Dann endlich können grundlegende Fragen zur Mitgliedschaft mit der Einladung zu einer Mitgliederversammlung geklärt werden und auf der Basis dieses stabilen Fundaments die Arbeit in übergreifenden gemeinsamen Projekten strukturiert fortgesetzt bzw. auch mit frischem Elan begonnen werden.

Besonders wichtig ist uns für die zukünftige Arbeit im kommenden Jahr 2022:

  • Der Aufbau einer gemeinsamen Struktur zur Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern und Förderern, um das Engagement von Religions for Peace Deutschland gesellschaftspolitisch für die Förderung von Frieden durch interreligiöse Kooperationen deutlich werden zu lassen.
  • Die Stärkung der Zusammenarbeit auf internationaler Ebene – zunächst im Zusammenspiel mit der nun in Berlin als gemeinnützigem Verein registrierten Organisation Religions for Peace Europa, aber auch im weltweiten Zusammenhang. Die über die wichtige Arbeit der Runden Tische der Religionen hinausgehende
    Bedeutung von Religions for Peace Deutschland liegt vor allem in der internationalen Vernetzung! Gern wollen wir in enger Kooperation mit dem Bundeskongress der Räte der Religionen die Chancen von Vernetzung und Synergien mit der internationalen Perspektive von Religions for Peace Deutschland ausbauen.
  • Besonders wichtig ist uns hier die Umsetzung des auf der Weltkonferenz 2019 in Lindau verabschiedeten Strategieplans mit seinen zukunftsweisenden Zielen für Frieden, Gerechtigkeit, Gleichstellung, Freiheit, Bildung und Bewahrung des Ökosystems Erde. In unseren so genannten ‚Lindau-Follow-up-Gruppen‘ fokussieren wir bereits in Arbeitskreisen zur ‚Interreligiösen Bildung‘, zur ‚Kartographie interreligiöser Netzwerke‘ und zum ‚Klimaschutz als Aufgabe der Religionen‘ die auf der internationalen Konferenz gesetzten Impulse. In enger Kooperation mit der Stiftung Ring for Peace (https://de.ringforpeace.org) haben wir uns im vergangenen Jahr auf der Konferenz ‚Generations in Dialogue‘ vom 4.-7.10.21 in Lindau für den generationübergreifenden Dialog eingebracht und wollen diese Perspektive einer intensiveren Ausrichtung unserer Arbeit gemeinsam mit der Jugend ebenso ausbauen wie auch die Stärkung der Stimmen von Frauen für die interreligiöse Friedensarbeit.
  • Aus diesen Gründen liegt uns auch an einer zukünftigen Profilbildung zum Schwerpunkt ‚Interreligiöse Friedensarbeit und Naturschutz‘ für Religions for Peace Deutschland, denn wir sehen hier eine besondere Verantwortung und Chance für den interreligiösen Dialog und die gemeinsame Arbeit von Religionen. Diese Impulse konnten wir auch bereits zur Gründung einer Initiativgruppe von Religions for Peace Europa eintragen. Besonders freue ich mich, an diesen Themen als Mitglied in der ‘Standing Commission on Nurturing a Sustainable Environment’ von Religions for Peace International mitarbeiten zu können.

    Mit Blick auf das Kunstwerk zu Beginn des Jahresrückblicks möchte ich abschließend meine Vision und Hoffnung für das kommende Jahr 2022 für unsere international eingebundene Friedensorganisation Religons for Peace Deutschland zum Ausdruck bringen:

    Lasst uns mit frischem Elan und voller wertschätzender Fürsorge füreinander und für den Frieden auf der Basis eines friedlichen Dialogs unter den Religionen zusammenarbeiten. Die großen Herausforderungen unserer Zeit brauchen dringend unser von Liebe und Hoffnung getragenes Engagement!

    Elisabeth Naurath
    Vorsitzende

Letzte Beiträge

Interreligiöses Trauergebet zum 7. Oktober

Interreligiöses Trauergebet zum 7. Oktober

Gemeinsam der Opfer gedenken Elemente interreligiöser Trauertexte und Gebete aus jüdischer, christlicher und muslimischer Perspektive zum 7. Oktober Interreligiöses Trauergebet zum 7. OktoberHerunterladen Vorwort Die Ereignisse, die mit den Terror-Akten der Hamas vom...

mehr lesen
Interreligiöses Netzwerk Deutschland

Interreligiöses Netzwerk Deutschland

Das „Interreligiöse Netzwerk Deutschland“ – in der Nachfolge des nach der Weltversammlung von Religions for Peace in Lindau 2019 etablierten „Netzwerkes Lindau Follow-up“ – hat das Ziel, die interreligiöse Zusammenarbeit in Deutschland durch Vernetzung und Austausch zu stärken.

mehr lesen
Statement zum Tag der Menschenrechte

Statement zum Tag der Menschenrechte

Erklärung des Exekutivausschusses von Religions for Peace International zur Wahrung der Menschenrechte: Menschenverachtende Praktiken - einschließlich weiblicher Genitalverstümmelung - müssen beendet und abgeschafft werden! Den gesamten Beitrag finden Sie in...

mehr lesen
Neue Präsidentin des European Councils of Religious Leaders

Neue Präsidentin des European Councils of Religious Leaders

Bei dem jährlichen Treffen des European Councils of Religious Leaders (ECRL; dt.: Europäischer Rat Religiöser leitender Persönlichkeiten), das vom 16. bis 18. September 2024 in Oslo stattfand, hat Pfarrer Dr. h.c. Thomas Wipf die Präsidentschaft des Rates an Bischöfin Kari Mangrud Alvsvåg von der Diözese Borg in Norwegen übergeben.

mehr lesen